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Das Alte Kurhaus Erkrath

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Das alte Kurhaus
Die Geschichte eines Gebäudes von ca 1833 bis heute

 

Holger Johan
(Heimat-und Brauchtumsfreunde Erkrath)

 

Nachfolgendes über das Kurhaus in Erkrath ist nicht urkundlich erwähnt. 1833 war der Grund und Boden im Besitz von Herrn Josef von Makulsky zu Gerresheim.

 

Ohne Zeitangabe ist auch die Übernahme des Besitzes an Herrn Dr. med. Wilhelm Wachendorff aus Erkrath, der wahrscheinlich das Kurhaus erbaut und betrieben hat. Leider lässt es sich nicht genau feststellen wann das Gebäude errichtet wurde. Die Daten im Stadtarchiv sind recht unterschiedlich angegeben, es müsste aber auf jeden Fall zwischen 1833 und 1840 gebaut worden sein.

 

In den heutigen Rathausanlagen befand sich eine Heilquelle, die schwefelhaltiges Wasser spendete. Durch die Eisenbahn war der Besuch von Gicht­ und Rheumakranken gegeben. Auch wenn in den 1990iger Jahren des letzten Jahrhunderts Zweifel aufkamen, das es sich tatsächlich um eine schwefelhaltige Quelle handelte, wurde Erkrath von vielen Menschen besucht die auf Heilung ihrer Beschwerden hofften. In den späten 60iger Jahren des 19. Jahrhunderts versiegte die Quelle und mit der ganzen Herrlichkeit eines Kurbades war es vorbei.

 

Heutzutage ist es praktisch jedem Bürger möglich eine Kur zu machen. Zum damaligen Zeitpunkt war dies allerdings nicht der Fall. Nur den „oberen Zehntausend“ war das möglich. So war es auch in Erkrath.  Im damaligen Kurpark befanden sich eine Liegehalle, fast ganz aus Glas, zahlreiche Badehäuschen mit eingebauten Wannen und einige Badeteiche.

 

Bis 1890 waren in den Rathausanlagen noch drei Badehäuschen zu finden. Der Park verkam und diente als Grasweide für Ziegen und Schafe. Doch man nutzte die Gebäude weiter. Zwischenzeitlich, 1855 tauchte ein neuer Besitzer auf; ein Friedrich Wilhelm Kerlen aus Elberfeld. Die erste amtliche Eintragung im Katasteramt bei der Kreisverwaltung war dann erst 1866. Von 1881 bis 1882 ist eine Frau Mathilde Tönnis geb. Schmitz verwitwete Lohoff die Besitzerin.

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Das alte Kurhaus hat seitdem bis heute verschiedenen Zwecken gedient.

 

Von Herrn Johann Carl Karthaus aus Barmen ging der Besitz  1884 an die Weberei de Werth und Companie aus Elberfeld über, die Teile der Anbauten an Werksangehörige vermietet hatte. In den Jahren 1930‑31 erfolgte die endgültige Betriebsstillegung. Die Ursache war wohl die allgemeine wirtschaftliche Krise

 

Von 1929 bis 1942 war dort die gewerbliche Berufsschule untergebracht, anschließend bis 1945 die NSDAP‑Dienststelle.

 

Danach zogen Gemeindeverwaltung und Orts­polizei ein. Die Polizei war bis 1996 im Kurhaus ansässig.

 

1955 erwarb die Gemeindesparkasse das Grundstück Bahnstraße 20 und brach die An­bauten des alten Kurhauses ab. Im Juli 1956 begann der Neubau der heutigen Kreissparkasse, die nach einjähriger Bauzeit bezogen wurde.

 

Ende der 90iger Jahre drohte das Haus zu verfallen. Da die Erkrather ihr „Altes Kurhaus“ nicht verlieren wollten kamen Erkrather Bürger zusammen um Ideen zu entwickeln was man mit dem alten Kurhaus machen konnte. Federführend hatten sich hier die Ercroder Jonges eingesetzt und einen Verein zu  Rettung des Kurhauses gegründet. Leider konnte man sich mit den Ideen nicht durchsetzen, obwohl, wie so oft, die Lokalpolitik einer Umsetzung nicht im Wege stehen wollte und den Plan befürwortete. Geklappt hat es dann doch nicht. Das positive jedoch war, das das Gebäude durch diese Öffentlichkeitsarbeit gerettet werden konnte und letztendlich verkauft werden konnte.

Ende 2006 konnte der Verkauf an eine Privatperson realisiert werden. Der ursprünglich angedachte Verkauf an einen anderen Interessenten kam aufgrund vieler negativer Umstände nicht zustande. Der vorher schon interessierte Gert Lahnstein nutzte die Chance seinen Traum zu wahr zu machen  und kaufte das Gebäude. Anfang Januar 2007 begann er mit der Entkernung des Gebäudes.

Nach Fertigstellung der Sanierung wurde der untere Bereich an Cafe Kaiser vermietet der jedoch bereits 2014 aufgab.

Im Januar 2015 übernahm der Lokalpatriot Dirk Hanten das Kurhaus und entwickelte das Kurhaus zu einem beliebten Treff und Event Location.

 

Quellenhinweise
Stadtarchiv Erkrath
Lokale Presse (RP, NRZ, WZ)
Journal 18 (Jahrbuch Kreis Mettmann) mit Artikel von Horst Osmann

 

ausstellung am 26.10.2019 h+b stammtisch

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