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Das heutige Hochdahl entstand ab Anfang der 1960er Jahre unter der Bezeichnung Neue Stadt Hochdahl als Planstadt und Entlastungsstadt für Düsseldorf. Das Projekt war eines der größten städtebaulichen Projekte des Landes Nordrhein-Westfalen. Zu
seiner Durchführung wurde im Dezember 1960 die Entwicklungsgesellschaft Hochdahl (EGH) gegründet. Die EGH kaufte Grund und Boden auf, ließ vielfach alte Gebäude abreißen und im Laufe von vier
Jahrzehnten eine gänzlich neue Stadt entstehen. Erste städtebauliche Konzeptionen wurden vom Stadtplaner Professor Aloys Machtemes entwickelt und später in den 1960er Jahren durch das Büro Kuhn, Boskamp und Partner veränderten Rahmenbedingungen angepasst. In der
ersten Planung umschlossen mehrgeschossige Wohnungen, die die Topographie des Geländes nachzeichneten, die Einfamilienhäuser in einem Verhältnis von eins zu eins. Aufgrund der hohen Nachfrage der zumeist jungen Familien nach
billigem Wohnraum und des Drucks der Bauwirtschaft wuchs der Anteil der mehrgeschossigen Wohnungen aber auf 80 %. Auch Hochhäuser wurden errichtet. Mehrere mehrspurige Straßen, die alte Siedlungskerne
kreuzten, und ein 20.000 m² großes Einkaufszentrum wurden geplant. Große Naturschutzareale (Bruchhauser Feuchtwiesen, Tongrube Majewski) sollten aufgegeben werden, insgesamt sollte
die Neue Stadt Hochdahl bis zu 50.000 Einwohner zählen. Proteste aus der Bürgerschaft verhinderten dies. Ab Mitte der 1970er Jahre wurden die Pläne insoweit geändert, dass alte
Substanz erhalten werden sollte. Übermäßiger Wohnungs- und Gewerbebau wurde zurückgedrängt, es wurde mehr Wert gelegt auf Erhaltung des natürlichen Wohnumfeldes.[15] 1977 wurde der wesentlich kleinere Hochdahler Markt als dörflich-kleinstädtisches Zentrum
errichtet und in den folgenden Jahrzehnten um verschiedene Bauabschnitte (Karschhauser Straße, Bast-Zeile, Arkaden) erweitert.[16] Das städtebauliche Projekt gilt als abgeschlossen.
Die Nachbarschaften, kleine Ansiedlungen und Höfe, wurden in der Zeit nach 1972 miteinander verbunden. Hochdahl wurde so zu einer zusammenhängenden Vorstadt. Die alten Siedlungen (Alt)-Hochdahl, Trills, Millrath, Willbeck, Kempen und Sandheide wurden so zusammengeschlossen. Bis 1974 war Hochdahl mit den wesentlich kleineren Ortschaften Gruiten (heute ein Stadtteil von Haan) und Schöller (heute ein Stadtteil von Wuppertal) Bestandteil der Amtsverwaltung Gruiten.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung des Landes Nordrhein-Westfalen in den 1970er Jahren, bei der die Amtsverwaltungen abgeschafft wurden und viele Gemeinden ihre Selbstständigkeit verloren, wurden Hochdahl und Erkrath mit kleineren Teilen der Gemeinden Hilden und Haan durch § 19 des Düsseldorfgesetzes[17] mit Wirkung zum 1. Januar 1975 zur neuen Stadt Erkrath zusammengeschlossen. Nach dem Willen der Landeshauptstadt Düsseldorf sollten Hochdahl und Erkrath in die Landeshauptstadt eingemeindet werden. Die Gemeinden wehrte sich vehement gegen jegliche Eingemeindungswünsche. Verschiedene Denkmodelle wurden von den Politikern erdacht und wieder verworfen. Es zeichnete sich ab, dass eine Selbständigkeit nicht zu erhalten war. Ein Gesetzentwurf des nordrhein-westfälischen Innenministers vom Dezember 1973 sah schließlich vor, Hochdahl mit Erkrath zu vereinen, im Gegenzug sollte der Erkrather Stadtteil Unterbach nach Düsseldorf umgegliedert werden. Das ursprünglich zu Haan gehörende Eickert wurde Hochdahl, und damit der neuen Stadt Erkrath, zugesprochen. Die Hochdahler Parteien griffen diese Chance sofort auf. Es entstand sogar die Idee, Hochdahl und Eickert zur Stadt Neandertal zusammenzuschließen, was jedoch wegen der Weigerung Erkraths nicht verwirklicht werden konnte. Somit wurde Hochdahl am 1. Januar 1975 zu einem Stadtteil Erkraths. Obwohl Erkrath weniger Einwohner als das durch die großen Bauprojekte stark gewachsene Hochdahl hatte, war Erkrath wegen der Stadtrechte Namensgeber der Gemeinde.
Der Stadt Düsseldorf, die weiterhin großes Interesse an der Eingemeindung hatte, gelang es, den nordrheinisch-westfälischen Innenminister Burkhard Hirsch dazu zu bewegen, einen neuen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Eingemeindung Erkraths mit Hochdahl nach Düsseldorf zum Ziel hatte. Die Chancen auf den Erhalt der Selbständigkeit waren schlecht. Viele Landtagsabgeordnete wollten das Thema nach langen Jahren endlich beenden. Bei einer Anhörung des Innenministers 1976 in Erkrath wurde massiver Protest aller Parteien und Institutionen laut. Große Unterstützung bekam Erkrath durch den Kreis Mettmann, der bei einer Abspaltung Erkraths um seine eigene Existenz bangen musste. Im April 1976 sprach sich der Landtag mit zwei Stimmen Mehrheit für die Selbständigkeit Erkraths aus und beendete damit die Diskussion. Durch die 19.104 Einwohner Hochdahls wuchs die Stadt auf 36.283 Bürger. Im Oktober 1987 wurden erneut Neugliederungsforderungen Düsseldorfs laut, die neue Entwicklungschancen für die Landeshauptstadt in der Region suchte. Diesem Ansinnen wurde vom damaligen Innenminister Herbert Schnoor jedoch eine Absage erteilt.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Erkrath-Hochdahl)